1988 waren die Haare gewellt, die Hosen hoch und die Pullover bunt. Damals wurde auch der erste Kindergarten in Lans aufgesperrt – direkt an der Dorfstraße gegenüber von der damaligen Sparkasse. Die gebürtige Sistranserin konnte schon damals auf eine knapp 15-jährige Karriere als Kindergärtnerin zurückblicken. Zehn Jahre verbrachte sie gleich nach Beendigung der Kindergartenschule in Pforzheim im Nordwesten Baden-Württembergs. „Eine glückliche Zeit“, erinnert sich Renate, „in einem modernen und aufgeschlossenen Kindergarten“. Damals in den 1970igern. „Dort konnte ich mein Erlerntes wirklich umsetzten, viele der sozialpädagogischen Ansätze sind heute noch gültig.“ In Deutschland wurde in den Kindergärten die Anzahl an Kindern pro Pädagogin schon damals auf 19 reduziert. In Österreich lag die Zahl in dieser Zeit noch bei 40 Zöglingen. Nach zehn Jahren allerdings folgte Renate dem Ruf in die Heimat und verbrachte weitere fünf Jahre als Kindergärtnerin in einem privaten Kindergarten am Mentlberg bei Innsbruck. Und kam dann nach Lans. Von Tag eins an galt für Renate eine Devise, an der sie 30 Jahre lang nicht rütteln würde: Die Wünsche der Kinder respektieren, sie in den Alltag integrieren, das Geben und Nehmen ausbalancieren. Ein Leitgedanke, der sich über die Lanser Generationen – sei es mit oder ohne Smartphone – bewährt hat. Das zeigen auch die rührigen Abschiedsgeschenke „ihrer“ Kinder: Briefe, Basteleien und Malereien wurden Renate mit vielen bunten Herzchen in den Ruhestand mitgegeben. Da kommen Renate auch heute noch die Tränen vor Rührung: „Es war immer schon mein Wunsch, Kindergärtnerin zu werden. Mein Lehrer in Sistrans hat mich dabei sehr unterstützt. Sonst wäre ich wohl Gärtnerin geworden.“ Bei dieser Erinnerung lacht Renate wieder: „Offensichtlich lag mir schon als junges Mädchen das Hegen und Pflegen am Herzen.“