GEMEINDE
VERSAMMLUNG

 

LANS QUO VADIS?
Lans wohin gehst du? Unter diesem Titel hat die Lanser Gemeindeführung zur öffentlichen Gemeindeversammlung 2017 eingeladen. Am 9. Oktober um 19.30 Uhr machten sich über 100 LanserInnen auf den Weg in den Lambertisaal um sich über die zukünftige Gestaltung von Lans zu informieren. Vier Themen standen dabei auf der Tagesordnung.
KOMMUNIKATION, CORPORATE DESIGN, WEBSITE
Cedric Klose, Leiter der Ausschussgruppe Dorfleben und Kommunikation informiert über den laufenden Prozess zum neuen „Outfit“ von Lans. Die Identitätsmerkmale des Dorfes am Fuße des Patscherkofel sollen einer breiten Zielgruppe nähergebracht werden. Neben den 1084 Bewohnern will man auch Tages- und Urlaubsgäste und Unternehmer ansprechen, die Lans vielleicht als passenden Betriebsstandort ins Auge fassen könnten.
DESIGN-RELAUNCH: Das neu entwickelte  Corporate Designs wird der Marke Lans einen aussagekräftigen, nachhaltigen visuellen Rahmen geben.
KONZEPT: Ausarbeitung eines Farb- und Typographiekonzept , sowie die Festlegung der Tonalität: Damit wird gewährleistet wie Botschaften und Informationen transportiert werden sollen.
EIN STARKER ABSENDER: In Beibehaltung des Lanser Wappen mit Erweiterung eines Schriftzuges (Wort-Bild-Marke) werden einfache und leicht verständliche Botschaften (Headlines) mit hochwertigen  Bildern und Filmsequenzen umgesetzt.
KAMPAGNEN: Dieser Stil wurde in Teilen bereits veröffentlicht, zB. in der Kampagne zu LANS GEHT GUT und LANS MOBIL.
HOMEPAGE: Der größte Schritt in der Umsetzung ist die Freischaltung einer neu gestalteten Homepage.
BILDUNGSZENTRUM LANS
Das Ensemble Scheibeweg 128 ist mit Schule, Kindergarten, Kinderkrippe, Gemeindeamt, einer Wohnung, Garage und Schießstand sowie mit dem benachbarten Arzthaus, Scheibeweg 38, historisch gewachsen. Die Verkehrslage ist prekär, vor allem zu den Stoßzeiten.
Der Schulbau aus 1963-65 weist großen Sanierungsbedarf in Bezug auf Haustechnik, Brandschutz und Barrierefreiheit auf und ist rundum zu klein geworden. Auch der Kindergarten in einem nicht barrierefreien Gebäude aus 1996 ist räumlich beengt, es fehlen Gruppen- und Bewegungsräume. Die Kinderkrippe ist räumlich relativ gut ausgestattet aber ebenfalls nicht barrierefrei zugänglich.
Bürgermeister Benedikt Erhard erläutert den Plan, dem der Gemeinderat in seinen letzten Sitzungen bereits zugestimmt hat.
Geplant ist eine vierklassige Volksschule, die nach dem Prinzip des offenen Lernens mit variablen Räumen und vielen Differenzierungsmöglichkeiten ausgestattet ist. Der neue Kindergarten wird für drei Gruppen, die Kinderkrippe für zwei Gruppen eingerichtet und, wie die Volksschule, in Raumcluster gegliedert. Bewegungsräume, ein großer Turnsaal, ein Hort für die Nachmittagsbetreuung, genügend Platz für Spiel und Sport im Freien werden verwirklicht.
Nähere Informationen unter www.gemeinde-lans.at/bildung/bildungszentrum
KURZBERICHTE DER GRUPPEN
Norbert Pfleger, Leiter der Ausschussgruppe Raumordnung, Verkehr, Bauen präsentiert die Fakten zu zwei aktuellen Bauvorhaben. Die Erneuerung der Wasserversorgung in Lans Nordost befindet sich bereits in der Detailplanung. Mit den Bauarbeiten soll im Frühjahr 2018 begonnen werden. Bis zum Abschluss im Herbst 2018 werden rund € 550.000 in 1.400 Laufmeter Wasserleitung investiert.
Die Friedhofsanierung ist bereits in vollem Gange. Neben Verbesserungen der Oberflächen und barrierefreien Zugänglichkeit sind Entwässerungsarbeiten notwendig. Es stehen nach Abschluss der Arbeiten rund 40 Erdgräber frei. Gesamtkosten für die Sanierung rund € 240.000
Die Gruppe 3, Raumordnung, Verkehr und Bauen ist intensiv an der Fortschreibung des örtlichen Raumordnungskonzept involviert. Gemeinsam mit dem Raumsachverständigen DI Andreas Lotz wurden auf Basis des bestehenden Raumordungskonzepts. Die in der Box angeführten Punkte wurden in der Fortschreibung niedergeschrieben. In der weiteren Folge werden Stellungnahmen von Dienststellen und die Vorprüfung durch die Landesregierung eingeholt.
Nach Einarbeitung der Rückmeldungen daraus wird die Fortschreibung dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt und es erfolgt die 1. Auflage mit detaillierter Information der Bevölkerung. Damit ist Mitte des Jahres 2018 zu rechnen.
RAHMENBEDINGUNGEN
  • Gleichmäßiges/ moderates Wachstum wie in der Vergangenheit
  • Erhaltung des typischen/ charakteristischen Ortskerns
  • Erhaltung der bestehenden bäuerlichen Struktur – Landschaftsbild
  • Entwicklungen und Verdichtungen im zentrumsnahen Umkreis
  • Moderater Einsatz bestehender Baulandreserven bzw. -erweiterungen (Bodenpolitik) unter Berücksichtigung:
    oben angeführter Punkte der bestehenden und geplanten Infrastruktur und der Erhaltung bzw. Schaffung von Arbeitsplätzen im Konsens mit der Gesamtentwicklung
Cedric Klose ist Leiter der Ausschussgruppe 2 (Dorfleben und Kommunikation) und informiert über die Vitalregion und die Lanser Zukunftsgespräche.
VITALREGION
In der Vitalregion (dem Zusammenschluss der Gemeinden im Mittelgebirge vom Patscherkofel bis zum Glungezer, der Stadt Innsbruck mit Igls und Vill sowie den Tourismusverbänden Innsbruck und Hall) wurde eine umfangreiche Studie beauftragt mit dem Ziel Alltags- und Freizeitradwege zu schaffen. 156 Kilometer potenzielle Radrouten in der Region wurden dafür untersucht, wovon 48 km als geeignet empfohlen wurden. In Lans wurden 13 km untersucht und exakt die Hälfte davon, also 6,5 km als technisch machbar und den Anforderungen entsprechend empfohlen.
In einer ersten Abstimmung mit den Nachbargemeinden setzt sich Lans das Ziel Verbindungen nach Igls, Aldrans und Sistrans sowie zur Patscherkofelbahn mit hoher Priorität in den Jahren 2018 und 2019 umzusetzen. Diese fünf Abschnitte ergeben in Summe ca. 2,4 km Rad-und Fußwege mit geschätzten Errichtungskosten von € 820.000. Im Zuge der Radwegoffensive fördert das Land Tirol diese Errichtung mit ca. 60% (=rund € 492.000) der anfallenden Kosten.
ANFORDERUNGEN AN ALLTAGS- UND FREIZEITRADWEGE
  • Durchgehend befahrbar
  • Verkehrssicher und in ein Netz eingebunden, als kombinierter Geh- und Radweg
  • Gute Entwässerung und glatte Oberfläche
  • Mindestens 2,5 Meter breit und möglichst unter 8% Steigung
  • Eine verständliche Beschilderung und Radabstellanlagen an geeigneten Plätzen
ÖFFENTLICHER PERSONENNAHVERKEHR
Ein weiteres Mobilitätsthema, den öffentlichen Personennahverkehr haben sich die Verantwortlichen der Vitalregion angenommen. Eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung kann nur im Zusammenspiel aller Beteiligten in der Region gelingen.
UMSETZUNG ERSTER SCHRITTE
  • Bestandsanalyse des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV)
  • Befragung der Bevölkerung zur Nutzung des ÖPNV (960 befragte Personen)
  • Darstellung der bedeutendsten Verbindungen
  • Darstellung der Haltestelleneinzugsbereiche
  • Analyse der bestehenden Verkehrsbeziehungen
  • Darstellung der Umsteigesituation im Bereich von 2 bedeutenden Knotenpunkten
  • Vorschlag für die Einrichtung einer neuen Verbindungslinie 
WEITERE SCHRITTE IN ARBEIT
  • Verlustzeitenerhebung und Auswertung
  • Vorschläge zur Verbesserung der Abdeckung durch Haltestellen
  • Detaillierung der Vorschläge zur Verbindunglinie, insbesondere Abstimmung mit bestehendem Fahrplanangeboten
    (Fahrplanabstimmung, Verknüpfungshaltestellen, Vermeidung Parallelverkehre) und Vorschläge zu Bestandslinien
  • Abschätzung Entlastungswirkung MIV
  • Begleitmaßnahmen zur Verbesserung der Erschließungswirkung
    (Bike & Ride, E-Bike & Ride, Haltestellenzugänglichkeit)
LANSER ZUKUNFTSGESPRÄCHE
Die Lanser Zukunftsgespräche werden im Herbst/Winter 2017/2018 ausgerufen. In einem breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess wollen wir drei große Themenfelder gemeinsam erarbeiten:
Für diese komplexen Themen konnte das Büro Nonconform als Prozessbegleiter gewonnen werden. Das ExpertInnen-Team aus den unterschiedlichsten Fachgebieten – von Architektur und Raumplanung zu Gemeinde- und Stadtentwicklung über Pädagogik sowie Prozessbegleitung – unterstützt und moderiert den gemeinschaftlichen Ideenfindungsprozess.
Die Themen werden an 3 Abenden behandelt. Termine sind 23. November, 30. November und 11. Jänner. Es erfolgen eine detaillierte Einladung dazu.
THEMENBEREICHE
  • Neugestaltung und alternative Nutzung Scheibe
    Unterbringung Vereinsräumlichkeiten und Gemeindeamt, Zentrumsentwicklung…
  • Dorfstraße und Verkehr
    Oberflächensanierung, Entwicklungen im Verkehr (Patscherkofelbahn), Charakter im Ortsraum…
  • Entwicklung Oberes Feld
    Entwicklung zur gemeinnützigen Wohnraumschaffung und Mittelbeschaffung zur Finanzierung der Kommunalprojekte (Bildungszentrum, Gemeindezentrum, …), Auswirkungen auf demografische und räumliche Entwicklungen…
Zum Abschluss der Gemeindeversammlung unter Punkt vier waren die GemeindebürgerInnen am Wort. In angeregter aber kultivierter Diskussion wurde über Themen aus dem Abend aber auch allerlei Themen aus dem Gemeindeleben sinniert. Zum Abschluss durften sich die Verantwortlichen auch über einiges Lob aus Bevölkerung freuen.
Dieses Lob und die zahlreiche Teilnahme an diesem Abend nehmen wir als eine Form der Bestätigung und Motivation für die weiteren Arbeiten mit.